Wenn man einer Braut vor ihrer Hochzeit sagt, an deinem Hochzeitstag wird es regnen, wie aus Kübeln – aber keine Angst, nur eine Stunde, aber diese genau in der Stunde in der deine Trauung im Freien stattfindet… dann hält sie das vermutlich für einen schlechten Scherz. Wenn es dann tatsächlich so kommt, dann kann man (frau) entweder verzweifeln, oder man macht es wie Viola und Gernot: man nimmt es mit Humor und macht eine unvergessliche und einmalige (leicht feuchte) Angelegenheit daraus 🙂
Viola und ihr Gernot – ich muss es erwähnen, denn Klischees sind manchmal einfach zu nett – die Stewardess und ihr Pilot machten sich im Steigenberger Hotel in Krems an der Donau schick für ihre Hochzeit. Bei meiner Ankunft war die Stimmung in der „Mädls-Suite“ sehr entspannt und eine Flasche Sekt wurde gerade geöffnet. Bei den Jungs war die Stimmung etwas angespannter und Nervosität lag in der Luft. Beide checkten regelmäßig das Flugwetter und mussten feststellen, dass sich ein kleiner, roter Punkt konsequent auf die Wachau zubewegte. Dieser Punkt zeigte eine dicke Gewitterwolke an und es blieb nur zu hoffen, dass die Zeremonie im Freien verschont wird.
Bei der Ankunft am Weingut Holzapfel in Weißenkirchen in der Wachau strahlte die Sonne noch vom Himmel und die Weinberge zeigten sich von ihrer schönsten Seite. Das Gut wurde vor über 700 Jahren als Weinlesehof erbaut und zeigt sich mit romantischem Innenhof und modern renovierten Räumlichkeiten als perfekte Hochzeitslocation. Für kleine Hochzeitsgesellschaften befindet sich sogar eine Kapelle im Hof. Viel schöner aber noch ist die Möglichkeit, die Zeremonie im Freien durchzuführen, inmitten der Weinberge.
Genau das war der Plan von Viola und Gernot: Der Bräutigam und die Gäste warteten bereits, als Viola am Gut ankam und am Arm ihres Paps zuerst mal zwischen Weinreben durchspazierte, ehe sie ihren Zukünftigen das erste Mal sah.
Ja und bevor ich jetzt noch lange plaudere… kurz nach Beginn der Zeremonie begann es zu regnen… aber nicht leicht, etwas zu nieseln, NEIN. Es schüttete aus vollen Kübeln und die Gäste kuschelten sich ganz dicht zusammen unter das Zelt-Pavillon welches eigentlich nur für das Brautpaar gedacht war. So wurde die Feier im kleinen Kreise noch intimer und zu einem einmaligen und bestimmt auch unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten.
Kaum waren die beiden vermählt und die Zeremonie zu Ende, ließ sich auch die Sonne wieder blicken und die Feier konnte wie vorgesehen im wunderschönen Arkadenhof stattfinden. 🙂 Der Stimmung taten die Wetterkapriolen aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Die Kleidung war schnell wieder trocken, vor allem auch weil Frau Holzapfel so lieb war und alle Gäste mit Regenschirmen versorgte. Was jedoch nicht lange trocken blieb waren die Kehlen der Gäste, immerhin war man auf einem Weingut und es galt Dionysos, den Gott des Weines, zu huldigen.
Einem exquisiten Dinner folgte eine „sympathische“ Eröffnung des Tanzparketts (ebenfalls unter freiem Himmel) und noch viele, viele Gläser Wein.
Liebe Viola, lieber Gernot, auch wenn meine Schuhe immer noch nicht gereinigt sind und vermutlich auch nie wieder sauber werden, ich würde jederzeit wieder meine 19,90-Euro-Ballerinas opfern um euer Fest zu begleiten. Es war einmalig, romantisch und eure lockere und humorvolle Art wird mir lange in Erinnerung bleiben. Nur das Beste für euch beide.
Location und Gastgeschenke: Weingut Holzapfel
Kleid: Pronovias
Haare und Make-Up: Make-Up Artist Nadie
„I do“-Schuh-Sticker, Spitzen-Schirm und Ballonkarten: weddix.de
Ringe: Rheingold Juwelen 1010 Wien
Schmuck Braut: Vintage
Druckerei (Taschentücher): Druckerei Rokos
Blumen: Gärtnerei Hick
Ballons: luftballon.at